Trotz starkem Start: Die Tigers unterliegen Rappi knapp
Leistungsabbau nach einem starken ersten Drittel: Den SCL Tigers gelingt es zu Hause gegen die Rapperswil-Jona Lakers nicht, eine konstante Leistung über sechzig Minuten zu zeigen. So resultiert in einer ereignisreichen Partie schlussendlich eine 4:5-Niederlage.
In den letzten Tagen sorgten die SCL Tigers vor allem neben dem Eis für Aufsehen. Der Grund: die Verletzungen ihrer Torhüter. Die Langnauer reagierten jedoch und verkündeten am Donnerstag die Verpflichtung von Robert Mayer, der auf Leihbasis zum Team stösst. Mit Punnenovs und Mayer verfügen die SCL Tigers nun über ein interessantes und hochkarätiges Goalie-Duo. Am Freitagabend erhielt Stammgoalie Punnenovs, der sich von seiner Verletzung erholt hatte, den Vorzug.
Für Aufsehen sorgten die Tigers dann zu Beginn auch auf dem Eis: In den ersten Minuten traten sie entschlossen auf, waren das aktivere Team und konnten an die Leistung aus dem letzten Drittel in Davos anknüpfen. In der 5. Spielminute konnte sich Rappi-Verteidiger Igor Jelovac nur mit einem Foul behelfen, was dem SCL die erste Powerplay-Chance ermöglichte. Kurz vor Ende des Powerplays erzielte Jules Sturny den Führungstreffer. Mit einem Abpraller bezwang der 25-Jährige Melvin Nyffeler im Rappi-Tor.
Nur wenig später gelang es den Emmentalern, die Führung auszubauen: Nach einer starken Einzelaktion von Jesper Olofsson kam Alexandre Grenier zum Abschluss. Den daraus resultierenden Abpraller versenkte schliesslich Flavio Schmutz zum 2:0. Die Lakers machten im ersten Drittel in der Defensive nicht den besten Eindruck und waren nicht nahe genug am Gegner, wovon die Tigers profitierten. Gegen Ende des Drittels kamen die Rosenstädter jedoch besser ins Spiel. Erst knallte Gian-Marco Wetter die Scheibe an den Pfosten, kurz darauf gelang Yannick Brüschweiler, nach einem Wechselfehler der SCL Tigers, der Anschlusstreffer.
Rappi legt zu, die Tigers bauen ab
Im Mitteldrittel erbot sich durch eine Strafe gegen den Rapperswiler Andrew Rowe die Möglichkeit zum erneuten Resultatausbau. Die Tigers konnten die Gelegenheit aber nicht nutzen. Im Gegenteil: Jeremy Wick entwischte den Langnauern und erzielte den Ausgleichstreffer. Saarela liess die Hoffnung der Emmentaler noch einmal aufblitzen, doch mehr als ein Pfostentreffer schaute für die SCL Tigers nicht heraus. So entglitt dem Heimteam die Kontrolle mit Fortdauer der Partie und nach dem unnötigen Gegentreffer verlagerte sich das Spielgeschehen immer mehr in die Zone der SCL Tigers. Die Lakers dominierten nun das Spiel, kamen zu Torchancen im Minutentakt, konnten aber die Druckphase nicht zur Führung ausnutzen.
Fünf Tore im Schlussdrittel sorgen für Spannung
Die Lakers waren auch zu Beginn des letzten Drittels die spielbestimmende Mannschaft und erspielten sich die besseren Chancen. In der 46. Spielminute ereignete sich dann eine umstrittene Szene vor den Augen der 4’437 Zuschauer im Stadion: Ein Schuss von Nando Eggenberger prallte an die Latte, Fabian Meier stocherte die Scheibe mitsamt Torhüter anschliessend ins Tor. Nach Meinung der Schiedsrichter war der Puck jedoch nicht entscheidend unter Kontrolle von Ivars Punnenovs gewesen. Sie entschieden auf Tor – gleichbedeutend mit der erstmaligen Führung für die Rapperswiler.
In der Folge taten sich die SCL Tigers schwer, sich aus der Umklammerung der Rosenstädter zu lösen. Doch fünf Minuten vor Spielende erzielte Alexandre Grenier im Powerplay mit seinem ersten Saisontreffer den viel umjubelten Ausgleich! Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer, denn praktisch von der Strafbank aus gelang Nico Dünner der erneute Führungstreffer für die Lakers.
Exakt zwei Minuten später nutzten die Rapperswiler eine Strafe gegen Huguenin zum 3:5 aus. So blieb Headcoach Jason O’Leary nichts anderes übrig, als zwei Minuten vor Spielende den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. Und tatsächlich: SCL-Topscorer Jesper Olofsson brachte die Langnauer nochmals auf 4:5 heran. Die Emmentaler rannten noch einmal an, hatten 30 Sekunden vor Schluss durch den Finnen Aleksi Saarela und wenig später durch Flavio Schmutz den Ausgleich auf dem Stock. Beide schafften es aber nicht, den Puck im Tor von Nyffeler unterzubringen und den Sieg der Lakers zu verhindern.
Für die Tigers setzte es damit die fünfte Niederlage im siebten Spiel ab. Die Emmentaler warten weiterhin auf den ersten Heimsieg der Saison. Die nächste Chance dazu bietet sich nächsten Dienstag, 28. September, gegen den EV Zug. Zuvor steht am Samstag, 25. September, noch ein Auswärtsspiel beim EHC Biel an.
SCL Tigers – Rapperswil-Jona Lakers 4:5 (2:1/0:1/2:3)
Ilfishalle Langnau – 4437 Zuschauer – SR Stolc, Dipietro / Altmann, Duarte
Tore: 7. Sturny (Grossniklaus) 1:0, 11. Schmutz (Grenier, Olofsson) 2:0, 19. Brüschweiler(Jelovac) 2:1, 24. Wick (Ausschluss Rowe) 2:2, 46. Maier 2:3, 54. Grenier (Huguenin, Ausschluss Dünner) 3:3, 56. Dünner 3:4, 58. Eggenberger (Vouarrdoux) 3:5, 58. Olofsson (Pesonen) 4:5
Strafen: SCL Tigers 2-mal 2 Minuten, Rapperswil 3-mal 2 Minuten
SCL Tigers: Punnenovs; Huguenin, Leeger; Erni, Blaser; Grossniklaus, Schilt; Guggenheim, Zryd; Pesonen, Saarela, Schweri; Olofsson, Schmutz, Grenier; Sturny, Berger, Petrini; Loosli, Diem, Salzgeber
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Langenegger, Weibel, Elsener, Stettler, Zaetta (alle verletzt).