Ein Punkt zu Weihnachten: Die Tigers unterliegen dem ZSC in der Verlängerung
In einer spannenden Partie müssen sich die SCL Tigers am Donnerstagabend den ZSC Lions auswärts erst in der Verlängerung geschlagen geben. Der entscheidende Treffer fällt 30 Sekunden vor Schluss.
Zweimal gastierten die SCL Tigers in dieser Saison bereits beim ZSC. Einmal gab es dabei eine klare Niederlage, einmal hingegen einen überzeugenden Sieg. Am Donnerstagabend, beim dritten Gastspiel in Zürich, war nun der Mittelweg an der Reihe: eine ausgeglichene, enge Partie.
Weibel mit Laserpass, Pesonen eiskalt
Das Spiel startet mit einem Abtasten der beiden Teams. In der vierten Minute ist es dann der ZSC, der sich ein erstes Mal vor dem gegnerischen Tor bemerkbar macht und gleich zu mehreren guten Chancen kommt. Weil Huguenin anschliessend seinen Gegenspieler nur regelwidrig stoppen kann, geraten die Tigers noch stärker unter Druck. Dank einem starken Punnenovs können die Langnauer die Null jedoch halten – profitieren dabei aber auch davon, dass die Zürcher ihre Möglichkeiten nicht konsequenter nutzen.
In der 7. Minute kommt auch Langnau zur ersten Grosschance in der Person von Pesonen. Dessen Schuss aus dem Slot wird aber noch abgeblockt und bleibt deshalb ungefährlich. Sechs Minuten später läuft es besser für den Finnen: Weibel setzt mit einem Laserpass quer über das Feld die gesamte ZSC-Abwehr ausser Gefecht und bedient ebenjenen Pesonen. Dieser behält die Nerven, verlädt Waeber und verwandelt eiskalt zum 1:0. Ein tolles Tor!
Kurz darauf bietet sich den Tigers die Chance, nachzudoppeln: Malgin muss wegen eines Cross-Checks in der 16. Minute raus. Die zwei Minuten Powerplay versteichen aber leider ohne weiteren Treffer. Es geht mit dem 1:0 für Langnau in die erste Pause.
Der ZSC dreht das Spiel
Die Partie ist bleibt auch nach der Pause ausgeglichen. Beide Seiten kommen immer wieder zu guten, allerdings zu wenig zwingenden Torchancen.
Das ändert sich in der 28. Minute: Quenneville schafft es nach einem Energieanfall, sich im Zweikampf durchzusetzen und in die Mitte zu ziehen. Zwar scheitert der Stürmer mit seinem ersten Versuch am Beinschoner von Tigers-Hüter Punnenovs. Der zweite Versuch aus äusserst spitzem Winkel landet allerdings im Netz. 1:1!
Nach einem ungenutzten Powerplay der Tigers gewinnt der ZSC in der Folge bei 5:5 Spielern langsam aber sicher die Oberhand. In der 35. Minute dann eine entscheidende Szene: Guggenheim kommt zu spät und hindert seinen Gegenspieler am Abschluss. „Penalty“ – so das Verdikt der Schiedsrichter. ZSC-Stürmer Andrighetto übernimmt diese Aufgabe, läuft an und…trifft.
Angetrieben von Führungstreffer verstärken die Zürcher nun den Druck aufs Langnau-Tor. Die Tigers retten sich aber, trotz Strafe gegen Grenier, ohne weiteren Gegentreffer in die zweite Pause.
Die Verlängerung entscheidet
Statt dem grossen Ansturm heisst es zum Start des letzten Drittels: Boxplay. Pesonen kassiert in der 41. Minute eine Strafe für Beinstellen. Glücklicherweise überstehen die Tigers die Situation – unter anderem Dank vollem Körpereinsatz – unbeschadet.
Danach blasen die Langnauer zum Angriff und belohnen sich sogleich für ihr Engagement: Salzgeber kommt in der gegnerischen Zone unbedrängt an die Scheibe, zieht ab und haut den Puck wunderbar ins hohe Eck. Mit diesem Zauberschuss ist das Spiel wieder ausgeglichen.
In den Schlussminuten nimmt die Partie nochmals richtig Fahrt auf. Wer erzielt den entscheidenden Treffer? Die Antwort: vorerst niemand. Weil in der regulären Spielzeit kein weiteres Tor fällt, muss die Verlängerung die Partie entscheiden. Und als es 30 Sekunden vor Schluss schon beinahe nach Penaltyschiessen aussieht, fällt die Entscheidung doch noch. Azevedo und Quenneville können zu zweit aufs Langnau-Tor losziehen. Die beiden Zürcher lassen sich nicht zweimal bitten und letztgenannter verwandelt eiskalt.
Einen Tag vor dem Heiligabend gibt es für die SCL Tigers somit einen Punkt als Weihnachtsgeschenk. Der Punkt ist der Lohn für eine gute Leistung in einer engen und spannenden Partie – auch wenn insgesamt mehr Punkte möglich gewesen wären. Nun verabschieden sich die Emmentaler in eine kurze Weihnachtspause. In der National League geht es für Langnau am 2. Januar 2022 mit einem Heimspiel gegen den Lausanne HC weiter. Zuvor stehen die Tigers noch an der Arosa Ice Classic sowie am Spengler Cup im Einsatz.
ZSC Lions – SCL Tigers 3:2 n.V. (0:1/2:0/0:1/1:0)
Hallenstadion, Zürich – 8’794 Zuschauer – SR: Piechaczek, Urban / Kehrli, Schlegel
Tore: 13. Pesonen (Weibel, Diem) 0:1, 28. Quenneville (Azevedo, Waeber) 1:1, 35. Andrighetto (Penalty) 2:1, 45. Salzgeber (Loosli) 2:2, 65. Quenneville (Azevedo) 3:2.
Strafen: ZSC 3-mal 2 Minuten, SCL Tigers 4-mal 2 Minuten
SCL Tigers: Punnenovs; Schilt, Zryd; Blaser, Huguenin; Leeger, Grossniklaus; Guggenheim; Olofsson, Schmutz, Grenier; Pesonen, Diem, Weibel; Sturny, Berger, Bieri; Loosli, Salzgeber, Langenegger; Schärz;
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni, Aeschbach, Petrini (alle krank), Stettler, Zaetta, Saarela, Schweri, Melnalksnis, Elsener (alle verletzt)